Trio-Therapie mit Daclatasvir

Boston 7.11. 2014

Die Dreier-Kombination von BMS führte bei GT1-Patienten mit/ohne Zirrhose zu hohen SVR-Raten. Patienten mit GT1a und Zirrhose waren am schwierigsten zu behandeln.

Die Trio-Kombination von Bristol-Myers Squibb besteht aus Daclatasvir (NS5A-Hemmer), Asunaprevir (Proteasehemmer) und Beclabuvir (nicht-nukleosidischer Polymerasehemmer) und wirkt gegen alle Genotypen. Das Regime wurde in den Phase-3-Studien UNITY-1 und -2 bei Patienten mit GT1 ohne und mit Zirrhose geprüft.

UNITY-2: GT1 und Zirrhose

An UNITY-2 nahmen 112 naive und 90 vorbehandelte Patienten mit Zirrhose teil.

12 Wochen mit dieser Therapie mit Ribavirin führte in der Phase-3-Studie UNITY-2 bei 86% bis 90% GT1-Patienten mit Zirrhose zur SVR. Rund ein Viertel hatte <100.000 Thrombozyten/µl. Sie wurden 12 Wochen lang mit der Trio-Kombination mit/ohne Ribavirin behandelt.

Bei den Therapienaiven lag die SVR bei 93% ohne und bei 98% mit Ribavirin, bei den Vorbehandelten 87% bzw. 93%.

Von den Therapieversagern hatten drei einen viralen Durchbruch. 10 Patienten hatten einen Relaps, neun davon hatten kein Ribavirin eingenommen. Mehrere Versager hatten Resistenz-assoziierte Mutationen. Polymorphismen vor Therapiebeginn hatten keinen Einfluss auf den Therapieerfolg.

Die Verträglichkeit war sehr gut. Nebenwirkungen waren in erster Linie Ribavirin bedingt.

UNITY-1: GT1 ohne Zirrhose

An UNITY-1 nahmen 312 naive und 103 vorbehandelte GT1-Patienten ohne Zirrhose teil. Sie wurden 12 Wochen mit der Trio-Kombination ohne Ribavirin behandelt.

Von den Naiven erreichten 92% (98% GT1b und 90% 1a) und von den Vorbehandelten 89% (100% GT1a und 85% GT1b) die SVR.

32/34 Therapieversager hatten GT1a. Bei acht Patienten kam es zum viralen Durchbruch, bei den übrigen zum Relaps.

Kommentar Dr. Ramona Pauli, München

Erneut zeigt sich hier, dass Zirrhotiker und Patienten mit GT1a schwieriger zu behandeln sind. In der Studie hatte Ribavirin bei Zirrhose einen günstigen Effekt.

Die Trio-Kombination von BMS setzt sich aus den gleichen Substanzklassen zusammen wie die 3DA-Kombination von Abbvie. Sie muss ebenfalls zweimal täglich eingenommen werden. Bei Trio muss der Proteasehemmer allerdings nicht geboostert werden und die Kombination wird gegen alle Genotypen geprüft.



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