NS5A-Inhibitor Daclatasvir zugelassen

26. August 2014

Mit Daklinza® ist in Kombination mit Sofosbuvir eine Interferon- und Ribavirin-freie Behandlung der Hepatitis C bei fast allen Patienten möglich.

Die Europäische Kommission EMA hat Daclatasvir (Daklinza®) als ersten Vertreter der neuen Wirkstoffklasse der NS5A-Inhibitoren bei Erwachsenen mit Hepatitis C zugelassen hat. Daklinza® ist ab Zulassung verordnungs- und erstattungsfähig und wird innerhalb von 5-6 Arbeitstagen in der Apotheke verfügbar sein. Anwendungsgebiete sind: „In Kombination mit anderen Arzneimitteln zur Behandlung der chronischen Infektion mit dem Hepatitis-C-Virus bei Erwachsenen.“

Daklinza® kann somit eingesetzt werden in Kombination mit Sofosbuvir:

  • Interferon- und RibavirinƗ- frei unabhängig vom Vorliegen von Interferon-Kontraindikationen
  • ausschliesslich oral einzunehmen
  • pangenotypisches Potential #
  • Therapiedauer 12 bzw. 24 Wochen1

Daklinza®  60 mg wird einmal täglich eingenommen unabhängig von den Mahlzeiten.1 Eine Dosisanpassung für ältere Patienten oder für Patienten mit Nieren- oder Leberfunktionsstörungen ist nicht notwendig. Sollte der Patient weitere Medikamente einnehmen, ist eine Anpassung der Dosierung nur bei einer Komedikation mit mäßigen Induktoren von CYP3A4 und/oder P-gp oder starken Inhibitoren von CYP3A4 erforderlich.1
Die Koadministration von DAKLINZA® mit starken Induktoren von CYP3A4-Proteinen und/oder P-gp ist kontraindiziert.1Die häufigsten berichteten Nebenwirkungen waren Ermüdung, Kopfschmerz und Übelkeit.1


Daklinza 30 mg Filmtabletten. Daklinza 60 mg Filmtabletten.
Wirkstoff: Daclatasvir
Zusammensetzung: Wirkstoff: 30 mg bzw. 60 mg Daclatasvir. Sonst. Bestandteile: Wasserfreie Lactose, Mikrokristalline Cellulose, Croscarmellose-Natrium, Siliciumdioxid (E551), Magnesiumstearat, Hypromellose, Titandioxid (E171), Macrogol 400, Indigocarmin Aluminiumsalz (E132), Gelbes Eisenoxid (E172).
Anwendungsgebiete: In Kombination mit anderen Arzneimitteln zur Behandlung der chronischen Infektion mit dem Hepatitis-C-Virus (HCV) bei Erwachsenen.
Gegenanzeigen: Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff od. einen d. sonst. Bestandteile; Koadministration mit Arzneimitteln, die starke Induktoren für CYP3A4 und P-gp sind, da dies zu einer geringeren Exposition und Wirksamkeitsverlust führen kann (z.B. Phenytoin, Carbamazepin, Oxcarbazepin, Phenobarbital, Rifampicin, Rifabutin, Rifapentin, systemisch angewendetes Dexamethason, Johanniskraut).
Nebenwirkungen: Daklinza in Komb. mit Sofosbuvir - sehr häufig: Kopfschmerz; Übelkeit; Ermüdung; häufig: Anämie; verminderter Appetit; Depression, Angst, Schlaflosigkeit; Schwindelgefühl, Migräne; Hitzewallung; Husten, Dyspnoe, Belastungsdyspnoe, Nasenverstopfung; Diarrhoe, Schmerzen im Oberbauch, Obstipation, Flatulenz, gastroösophageale Refluxerkrankung, trockener Mund, Erbrechen; Pruritus, trockene Haut, Alopezie, Ausschlag; Arthralgie, Myalgie; Reizbarkeit. Daklinza in Komb. mit Peginterferon alfa und Ribavirin -sehr häufig: Ermüdung, Kopfschmerz, Pruritus, Schlaflosigkeit, grippeähnliche Erkrankung, trockene Haut, Übelkeit, verminderter Appetit, Alopezie, Ausschlag, Asthenie, Reizbarkeit, Myalgie, Anämie, Pyrexie, Husten, Dyspnoe, Neutropenie, Diarrhoe, Arthralgie.
Weitere Hinweise: siehe Fachinformation. Verschreibungspflichtig. Dieses Arzneimittel unterliegt einer zusätzlichen Überwachung. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung über das nationale Meldesystem anzuzeigen.
Pharmazeutischer Unternehmer: Bristol‑Myers Squibb Pharma EEIG, Uxbridge Business Park, Sanderson Road, Uxbridge UB8 1DH Vereinigtes Königreich.
Stand: Q3-2014

Referenzen:

* Langzeit-Follow-up-Studien haben gezeigt, dass nach einer SVR12 in über 99 % der Fälle auch eine endgültige Ausheilung der HCV-Infektion erreicht wird.3,4

** Proteaseinhibitoren (Boceprevir oder Telaprevir)

1. DAKLINZA® Fachinformation. Stand 2014.

2. Sulkowski MS, Gardiner DF, Rodriguez-Torres M, et al. Daclatasvir plus sofosbuvir for previously treated or untreated chronic HCV infection. N Engl J Med. 2014;370:211–221.

3. EASL Clinical Practice Guidelines: Management of hepatitis C virus infection. J Hepatol. 2014;60:392–420.

4. Swain MG, Lai MY, Shiffman ML, et al. A sustained virologic response is durable in patients with chronic hepatitis C treated with peginterferon alfa-2a and ribavirin. Gastroenterology. 2010;139:1593–1601.

Ɨ  ausgenommen bei Genotyp 3, mit kompensierter Zirrhose und/oder behandlungserfahren, Dosierungsempfehlung für Genotyp 3 enthält laut

;  Dosierungstabelle unter 4.2 der Fachinformation Ribavirin zusätzlich zu Sofosbuvir 1

# Antivirale Aktivität gezeigt in Genotyp 1-6 in vitro

Meldungen

  • Virale Hepatitis

    10. April 2024: Gilead spendet 4 Millionen U$ für Elimination der Hepatitis weiter

  • Hepatitis B und D

    10. April 2024: Molekularer Wirkmechanismus von Bulevirtide aufgeklärt weiter

  • Hepatitis C

    27. März 2024: Unerwartete provirale Funktion von GBP1 weiter

  • Früherkennung Leberschäden

    01. März 2024: Das LIVERAIM-Konsortium startet die weltweit größte Studie zur Früherkennung von Leberschäden - mit 100.000 Patient:innen aus sechs europäischen Ländern. weiter

  • Hepatitis E

    02. Februar 2024: Screening im Abwasser möglich weiter

  • Weltkrebstag 4. Februar 2024

    31. Januar 2024: Die Deutsche Leberstiftung informiert zum Weltkrebstag anlässlich steigender Fallzahlen und hoher Mortalitätsraten bei Lebertumoren über deren Prävention, Diagnostik und Therapien. weiter

  • Deutsche Leberstiftung

    30. Januar 2024: Freistellungs-Stipendium für 2024 vergeben an klinisches Projekt zur Autoimmunhepatitis (AIH). weiter

  • Hepatitis E

    25. Januar 2024: Kombinationstherapie bei Resistenz? weiter

  • Hepatitis C beim DGS

    29. November 2023: Herausforderungen beim Management opioidabhängiger Patient*innen mit Hepatitis C. weiter

  • Hepatitis C

    19. Oktober 2023: Ein Thema des Viszeralmedizin-Kongresses (DGVS) 2023 war das von der WHO ausgegebene Ziel der Elimination von Hepatitis C bis 2030. weiter

  • Pneumokokken

    10. Oktober 2023: Neue STIKO Empfehlung für PCV20 (Apexxnar®) weiter

  • Hepatozelluläres Karzinom

    04. September 2023: Leitlinienempfehlungen aktualisiert weiter

  • COVID-19

    04. September 2023: Angepasster Impfstoff zugelassen weiter

  • Lebererkrankung

    03. September 2023: Individuelles Risiko für Leberfibrose und Leberkrebs berechnen. weiter

  • Hepatitis

    20. August 2023: Das Robert Koch-Institut hat im Jahr 2022 einen Anstieg der meldepflichtigen HBV- und HCV-Fälle registriert. weiter

  • Hepatitis B und D

    05. August 2023: Vielversprechender monoklonaler Antikörper entdeckt. weiter

  • Hepatitis C

    04. August 2023: Beim interdisziplinären Kongress für Suchtmedizin diskutierten Expert*innen die aktuelle Situation von HCV in Deutschland. weiter

  • Hepatitis C

    12. Juni 2023: Mit HCV-Tracker und Unterstützung von Risikogruppen der Elimination näherkommen. weiter

  • PDE-5-Hemmer

    12. Juni 2023: Tadalafil hat günstigen Einfluss bei Diabetes weiter

  • NASH-Tag

    08. Juni 2023: Übergewicht ist auch für die Leber ein „fettes Problem“ weiter

Ältere Meldungen weiter

Diese Webseite bietet Informationen rund um das Thema Lebererkrankungen. Der Schwerpunkt liegt auf den viralen Hepatitiden Hepatitis A, Hepatitis B, Hepatitis C, Hepatitis D und Hepatitis E, Fettleber und Leberkrebs. Es werden Krankheitsbild, Diagnostik und Therapie behandelt. Insbesondere bei der Behandlung der Hepatitis B und Hepatitis C hat sich viel geändert. Hier finden eine Übersicht zu den verfügbaren Medikamenten gegen Hepatitis B und C, Studiendaten, Fachinformation und aktuelle Preise. Die aktuellen Informationen aus Medizin und Industrie richten sich an Betroffene und Ärzte.